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Was würde Sokrates sagen?

Philosophen von heute beantworten (nicht) ganz alltägliche Fragen

Erschienen am 05.05.2008
8,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453600775
Sprache: Deutsch
Umfang: 272 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 18.8 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das ganze Leben voller Fragen - Philosophen haben die Antworten Unser ganzes Leben steckt voller philosophischer Überlegungen: Darf ich meine Kinder belügen? Woher weiß man, was schön ist? Und wie beschreibt man den Geschmack einer Avocado? Der Philosophie-Professor Alexander George hat die interessantesten Fragen und die Antworten renommierter zeitgenössischer Philosophen in diesem Buch zusammengestellt. Dabei geht es um Wissen und Wahrheit, Kinder und Glück, Liebe und Sex und die ewige Frage nach dem Sinn des Lebens. Antworten auf philosophische Alltagsfragen - wissenschaftlich fundiert und zugleich verständlich erklärt.

Autorenportrait

Alexander George studierte am Columbia College sowie an der Harvard University und ist heute Professor für Philosophie am Amherst College in Massachusetts. Sein spezielles wissenschaftliches Interesse gilt der Wissenschafts-, Sprach- und Mathematikphiloso

Leseprobe

Homo philosophicus Die Philosophie stellt ein Paradox dar: Sie ist gleichzeitig überall und nirgends. Die Philosophie ist überall, weil jeder von uns im Lauf seines Lebens mit philosophischen Fragen konfrontiert ist. Das können drängende Fragen sein ("Wäre es falsch, sich jetzt einen Kuss zu erschwindeln?") oder Rätsel jener Art, die einem die Gehirnwindungen verknoten, wenn man abends im Bett über sie nachdenkt ("Wenn Gott alles weiß, kann ich dann frei entscheiden, wann ich aufstehe?"). Auf jeden Fall gehören philosophische Fragen zu unseren ständigen Begleitern. Zwischen Kinderkrippe und Altersheim beschäftigen sie uns immer mal wieder. Man kann sich darüber streiten, wie sapiens (wissend) der Mensch ist, doch es ist unstrittig, dass wir hoffnungslos philosophisch sind - unsere Spezies sollte also besser Homo philosophicus heißen. Daran, dass die Allgegenwart der Philosophie nicht allgemein bekannt ist, zeigt sich wiederum unser zentrales Paradox. Die meisten Leute machen sich nicht bewusst, dass Fragen, die sie bereits allein oder gemeinsam mit ihren Freunden gewälzt haben, manchmal zutiefst philosophischer Art waren. Als ich klein war, fragte mich mein Vater, was wohl passieren würde, wenn eine nicht zu stoppende Kraft auf ein nicht zu bewegendes Objekt stieße. Ich spürte, dass es darauf eine Antwort geben musste, und verrenkte mich geistig in alle Richtungen, um sie zu finden. (Ich bedrängte meinen Vater so lang, bis er irgendwas mit "Schwebezustand" erklärte; daraufhin fragte ich mich, wann ich alt genug sein würde, dieses wichtige Prinzip zu verstehen.) Wenn man gängigen Fragen wie dieser nur hartnäckig und kreativ genug zu Leibe rückt, erwachsen daraus die großartigsten philosophischen Gebäude. Doch nur wenige Menschen erkennen das; in der Schule wird nur selten Philosophie gelehrt und später wird das Fach zwar an den Universitäten angeboten, doch viele Menschen haben keinen Zugang zu einer Hochschulbildung. Und auch der Großteil der Studenten belegt nur zögerlich Philosophiekurse - eben weil kaum jemand in jüngerem Alter in philosophische Texte eingeführt worden ist. In diesem Sinn ist die Philosophie nirgends. Unter dem Strich ergibt sich aus der gleichzeitigen Omnipräsenz und Abwesenheit der Philosophie folgende Situation: Die Menschen würden in vielerlei Hinsicht profitieren, wenn sie aus der philosophischen Tradition schöpfen könnten, haben aber meist keinen Zugang zu ihr. Dies ist insofern bedauerlich, als die Philosophie an sich allen offensteht. Jeder könnte sich hier einbringen. Tradition und Herkunft zählen nicht viel, es kommt allein darauf an, seinen Standpunkt interessant darzustellen und gut zu begründen. Und anders als in viele andere Betätigungsfelder kann man in die Philosophie ganz ohne Ausrüstung, Instrumente, Labore oder Feldstudien einsteigen und dort einen eigenständigen Beitrag leisten. Für Firmengründungen auf dem Gebiet der Philosophie braucht man denkbar wenig Startkapital. Die Website www.askphilosophers.org beziehungsweise www.askphilosophers.com wurde geschaffen, um das Paradox der Philosophie abzumildern. Unzählige Philosophen stellen dort kostenlos ihr Talent als Lehrer und Forscher der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Resonanz ist überwältigend, Tausende Fragen kamen aus allen Winkeln der Erde. Sie kamen von kleinen Kindern und älteren Menschen, von Doktoren und Anwälten ebenso wie von kaum Gebildeten, von äußerst wortgewandten Menschen und von Leuten, die ihre Fragen mit den wenigen Brocken Englisch zusammenstöpselten, die sie beherrschten. In diesem Buch präsentieren wir eine winzige Auswahl aus den unzähligen interessanten Fragen und Antworten, die auf der Website veröffentlicht wurden, grob nach Themengebieten geordnet. Diese wiederum haben wir den vier zentralen Fragen der Philosophie zugeordnet, wie sie der große Philosoph Immanuel Kant bestimmt hat. Und obwohl die hier zusammengefassten Diskussionen äußerst vielseitig, einfallsreich und humorvoll sind, decken sie b Leseprobe